Als das SZ Magazin 2001 einen Architekturwettbewerb ausrief, der dem „Haus der Gegenwart“ Gestalt geben sollte, war der tatsächliche Bau des Hauses nicht Teil des Plans. Recht bald darauf fanden sich aber mit der Landeshauptstadt München und der Schörghuber Unternehmensgruppe zwei Partner, die das Projekt gemeinsam mit dem Verlag umsetzten. Es sollte „einen aktiven Beitrag leisten zur öffentlichen Diskussion über grundsätzliche gesellschaftliche Fragen aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung und Stadtentwicklung, Design und Technik, Wohngeschichte und Bau“, wie es in der Satzung hieß. Von 2005 bis 2008 war das Haus – zwischen der Messestadt Riem und dem Gelände der Bundesgartenschau 2005 gelegen – ein gefragter Ort für Ausstellungen, Symposien und Veranstaltungen zu den Themen Architektur (Nachhaltigkeit), Design und Technik in München. Das Projekt House10+, welches 2009 konzipiert wurde, sollte die Frage stellen: „Wie werden wir morgen wohnen?“. Zur Umsetzung kam es leider nicht mehr.
Während das „Haus der Gegenwart“ die Zeit nicht überdauert hat – es wurde 2011 abgerissen – stellen wir uns diese Frage noch heute. Und viele, viele mehr. „Wie werden wir morgen wohnen, wie Mobilität definieren, wie werden wir reisen, was werden wir konsumieren?“
So beschäftigt sich die Bayerische Hausbau gerade intensiv mit dem Thema Smart Living, die Paulaner Brauerei Gruppe testet in München einen E-Lkw und die Arabella Hospitality arbeitet intensiv an der Digital Guest Journey für ihre Häuser. Vorreiter in Sachen Digitalisierung und Innovation ist innerhalb der Gruppe übrigens der Unternehmensbereich Seafood in Chile.
Welche Trends verändern den Markt und welche sind für die Bayerische Hausbau von Bedeutung? Wie können wir Prozesse effizienter gestalten? Wie können wir durch Innovationen und digitale Tools Mehrwerte für uns und unsere Kunden schaffen? All diese Fragen soll die im Aufbau befindliche Abteilung Innovationsmanagement beantworten. Dabei arbeitet sie in einem interdisziplinären Team eng mit der Abteilung Digitalisierung/IT und dem Prozess- und Organisationsmanagement zusammen. Ziel ist es, den Wandel der Bayerischen Hausbau zu einem innovativen und nachhaltigen Unternehmen weiter voranzutreiben.
Keine andere Sorte hat in den letzten zehn Jahren so stark zugelegt wie alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke, wie der Deutsche Brauer-Bund kürzlich mitteilte. Dieser Trend ist der Paulaner Brauerei wohl bekannt. Vergangenes Jahr brachte sie das erste, komplett alkoholfreie bayerische Weißbier auf den Markt, das Paulaner Weißbier 0,0%. Übrigens nicht die erste Weißbier-Innovation der Kollegen. Von Paulaner stammt auch das erste alkoholfreie Weißbier, das 1986 erstmals verkostet wurde.
Paulaner macht sich aber nicht nur darüber Gedanken, wie der Konsument sich sein Bier wünscht, sondern auch darüber, wie es in bester Qualität zu ihm kommt. Beispielsweise bei Festen wie dem Oktoberfest in München. Die Lösung? Eine sogenannte Ringleitung mit einer zentralen Tank-Befüllung, made by Paulaner. 2010 war das Paulaner Festzelt das erste Zelt auf dem Oktoberfest in dem alle Schänken über eine solche Ringleitung versorgt wurden. Mittlerweile hat die Innovation zahlreiche Nachahmer gefunden. 2019 wurde von Paulaner zum ersten Mal ein System installiert, bei dem die Tanks nicht fest verbaut sind. Dabei handelt es sich um die Ringleitung im Olympiastadion München, die mit beeindruckenden Zahlen aufwarten kann: 400 m Leitung, 36 Ausschankstellen und eine Ausschank-Kapazität von über 5000 Liter in der Stunde.
Ventisqueros verfügt seit 2019 als erstes Lachszuchtunternehmen in Chile über ein zentral und digital gesteuertes Fütterungssystem für seine Meerwasseranlagen im Süden Chiles. Über einen „remote room“ in der Zentrale in Chincui wird die Fütterung der Atlantik- und Pazifiklachse über Distanzen von 100 Kilometer und mehr zentral gesteuert. Hierbei spielen die Standorte der Anlagen eine entscheidende Rolle. Sie liegen gerade nah genug an den mittelgroßen Küstenstädten, sodass für das System auf Internetzugänge mit dem nötigen Datenvolumen zurückgegriffen werden kann.
Um das Fressverhalten der Lachse zu überwachen, werden Bilder von Überwachungskameras an den Lachskäfigen in das Kontrollzentrum übertragen. Via Satellit werden zudem Wasserströmungen, Chlorophyll und Sauerstoffgehalt des Wassers sowie die Wassertemperatur analysiert. Denn: Je wärmer das Meer ist, desto weniger Hunger haben die Lachse und desto weniger Futter wird verbraucht. Auf diese Weise können die Kollegen den genauen Zeitpunkt für die Fütterung bestimmen, sodass (fast) nichts übrigbleibt.